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Multifunktionsraum nachher (innen)

Der neue versteckte Schatz der Wasserburg Egeln – Das Gebäude im Gebäude

Die „Kultur- und Freilichtbühne“ erhält einen Multifunktionsraum für mehr künstlerische Angebote.

Die Wasserburg Egeln (Salzlandkreis) zeichnet sich im Stillen durch eine bewegte Geschichte aus. In der Nachkriegszeit als volkseigenes Gut stiefmütterlich behandelt, wurden die Anlagen teilweise über Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben. Die fehlende Wertschätzung für diesen kulturhistorischen Schatz und seine Bedeutung für die Menschen vor Ort machte sich deutlich bemerkbar.

Ab Mitte der 1980iger-Jahre begann die Rettung. So gelang es im Jahr 1987 dem Egelner Uhrmacher Hans Grube, den Direktor des Gutes für die „Aktion Wasserburg“ zu gewinnen. Die Aktion verhinderte einen Stadtratsbeschluss, durch den der bereits verlandete Burggraben gänzlich mit Bauschutt gefüllt werden sollte. 1995 erwarb die Stadt Egeln die Burg und kümmerte sich um Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an den großen mittelalterlichen Gebäuden. Dies geschah gemeinsam mit dem Förderverein Wasserburg Egeln e.V.. Mit der Zeit blühte das Ensemble immer weiter zu einem wichtigen kulturellen Zentrum auf. Heute befindet sich hier unter anderem das Museum für Vor-, Früh- und Stadtgeschichte und verteilt über die Anlage finden ganzjährig vielfältige Veranstaltungen statt, die Menschen aus der ganzen Region anziehen.

Die Geschichte der Wasserburg ist damit aber noch nicht zu Ende. In ihren Gebäuden verstecken sich immer noch viele Möglichkeiten. Vom ehemaligen Pferdestall standen bis vor Kurzem „nur“ noch die Mauern. Da das desolate Dach in der Vergangenheit abgenommen werden musste, ergab sich auf diese Weise eine besondere Art der Kultur- und Freilichtbühne. Um diese weiterzuentwickeln, wurden die als Abstellfläche genutzten Nebenräume innerhalb der Mauern neu überdacht und ausgebaut. Ende dieses Jahres entsteht so ein multifunktionaler Raum. Dieser wird für Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen, z.B. für Vernissagen, Konzerte oder Lesungen. Ergänzt wird der Multifunktionsraum durch einen offenen Cateringbereich sowie Sanitäranlagen. Das neue Flachdach bietet als sogenannte Westempore mehr Platz für das Publikum sowie die künstlerische Entfaltung. Somit entsteht innerhalb eines historischen Gebäudes ein neues Gebäude für die Zukunft. Alle Projektbeteiligten freuen sich darauf, den Bürgerinnen und Bürgern das Ergebnis möglichst bald zu präsentieren und es mit kreativem Leben füllen zu können.

Realisiert werden konnte dieses Vorhaben Dank der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER/CLLD-Region „Börde-Bode-Auen“. Im Rahmen eines Projektwettbewerbs wählten die Mitglieder den Ausbau der „Kultur- und Freilichtbühne“ für eine Förderung aus. Die Stadt Egeln konnte daraufhin 90 % der Baukosten bei der Investitionsbank beantragen. LEADER/CLLD ist eine Methode der Europäischen Union zur Unterstützung ländlicher Räume. Dabei übernehmen Menschen vor Ort die Federführung, indem sie eine Entwicklungsstrategie für ihre Region planen und umsetzen. Dafür erhalten die Gruppen en Budget aus EU-Fördermitteln.

 

Wer neugierig ist, was diese Art der EU-Förderung für das Land Sachsen-Anhalt bedeutet, kann sich jetzt auch auf www.leader.sachsen-anhalt.de/imagekampagne-leaderclld/  durch drei Kurzfilme informieren lassen. 

Informationen zur Region oder zu bereits umgesetzten Projekten erhalten Sie unter www.leader-bördebodeauen.de